Einführung
Das Weltall, die unendliche Weite um unseren Heimatplaneten Erde, war schon immer eine Herausforderung für unsere Menschheit. Schon seit dem zweiten Jahrhundert träumte eine Anzahl von Menschen davon, den Planeten Erde zu verlassen.
Der Russe Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski erkannte zu Beginn des 20.Jahrhunderts als Erster, dass sich Raketen im Weltraum als Antrieb verwenden lassen, entwickelte die Raketengrundgleichung und legte in seinen Schriften die Grundlagen der Raumfahrt dar.
Dadurch entstand ein regelrechter Technikboom und der Traum, die Erde mit Hilfe einer Rakete zu verlassen, erschien plötzlich alles andere als unrealistisch. Mit Hilfe der Kenntnisse von Ziolkowski versuchte man sich am Bau von Raketentriebwerken und gut zwanzig Jahre später, als ein Raketenflug mit einem Flüssigkeitstriebwerk gelang, war die nahezu komplette Menschheit von der Idee, Raumfahrt zu betreiben und ins All zu stoßen, euphorisiert. Schnell sahen die Militärs die Rakete als neue Kriegswaffe an und es wurde versucht immer größere Reichweiten zu erzielen.
Mit dem Bau und der Nutzung einer Großrakete, der A4-Rakete, fügten die Deutschen ihren Kriegsgegnern einen verheerenden Schaden zu. Nach diesem Ereignis wurde die Rakete militärisch gesehen endgültig als neue Wunderwaffe angesehen. Mit Hilfe von deutschen Raketenbauern versuchten die beiden Siegermächte USA und Sowjetunion die Raketentechnik weiter zu verbessern, mit dem Ziel, sich einen großen militärischen Vorteil zu verschaffen.
Als es der Sowjetunion 1957 gelang, den Satelitten Sputnik mit Hilfe einer Rakete in die Umlaufbahn der Erde zu befördern, hatte das Raumfahrtzeitalter und der Kampf um die Vormachtstellung im All für die beiden Supermächte endgültig begonnen. Die Technik der Rakete machte vor allem aufgrund der nach wie vor stark herrschenden Konkurrenz der beiden Staaten im Kalten Krieg weiter Fortschritte, dies führte dazu das ab 1957, binnen zehn Jahren, der erste Mensch ins All (Juri Gagarin, Sowjetunion) und wenig später auch zum Mond (Neil Armstrong, USA) vorstoß.
Die Mondlandung 1968 war das Highlight in diesem unerbittlichen Zweikampf und sorgte dafür, dass die Amerikaner am Ende der 60er Jahre im Kampf um die Vormachtstellung im All die führende Position einnahmen.
Doch wie funktioniert eine Rakete mit Triebwerk überhaupt und aus welchen Teilen besteht sie? Wie stellt sich die genaue Geschichte der Rakete dar und was für Grundlagen sind für den Bau einer funktionierenden Rakete erforderlich? Dies alles und vieles mehr möchte ich im ersten Teil meiner Arbeit erläutern.
Anfang der 70er Jahre fanden dann die ersten Raumstationen den Weg ins Weltall (1971 Saljut 1, US-amerikanische Weltraumstation und 1973 Skylab, sowjetischer Raumstationstyp). Erneut machte also die Sowjetunion wie bei den Raketen den Anfang und landete mit der „Mir“ einen echten Volltreffer, die den ganzen Stolz der Sowjetunion und Russland auf sich zog.
Die Idee einer gemeinsamen Raumstation, der ISS, kam der NASA (National Aeronautics and Space Administration, zivile US-Bundesbehörde für Luft- und Raumfahrt) Mitte der 60er Jahre, um den Anschluss an die Sowjetunion nicht zu verlieren, die zu diesem Zeitpunkt wichtige Erfahrungen mit Langzeitflügen, u.a. dank der Mirerfindung, sammeln konnte. Als die Sowjetunion nach dem Ende des Kalten Krieges zusammenbrach war eine Kooperation zwischen der USA und Russland möglich.
Der zweite Teil meiner Arbeit widmete ich daher auch den beiden bekanntesten Raumstationen, der „ISS“ und der „Mir“. Zudem wird in einem Unterpunkt im ISS-Teil etwas genauer auf die Technik bei einer Raumstation eingegangen.
Da die Rakete eine wesentlich größere Rolle im Kampf um die Vormachtstellung im Weltall gespielt hat, habe ich den ersten Teil als Schwerpunkt für meine Arbeit genommen, weshalb der zweite Teil verhältnismäßig klein ausfällt. Zudem verzichte ich auf einen separaten Schluss im zweiten Teil,da ich in einem Unterpunkt am Ende meine eigene Meinung mitteile.