Die internationale Raumstation ISS ist das größte je von Menschen entwickelte Objekt im Weltraum. Der ISS-Koloss aus Metall würde auf der Erde über 450 t wiegen. Somit besteht die ISS aus mehr als 100 Einzelteilen, die in 40 Flügen ins All befördert wurden.
Nach Angaben der ESA (Europäische Weltraumorganisation) werden sich die Gesamtkosten auf etwa 100 Milliarden Euro belaufen. Darin enthalten sind Entwicklung, Aufbau und die ersten zehn Jahre der Nutzung.
Die ISS umrundet in 80 Minuten einmal die Erde, es befinden sich drei Astronauten an Bord. Es ist geplant, dass sich nach der Fertigstellung der ISS sieben Leute in der Raumstation aufhalten können. Die ersten Bauteile wurden 1998 in den Weltraum befördert, die erste Besatzung ging im Oktober 2000 an Bord.
Die Entwicklung der ISS soll einen Flug zum Mars oder den Bau einer Forschungsstation auf dem Mond ermöglichen. Die Idee, eine Raumstation im Weltraum aufzubauen, hatte der Miterfinder der A4-Rakete, Wernher von Braun. Er war der Meinung, dass ein solches Projekt, an dem sich mehrere Industrienationen beteiligen, das weltweite Wirtschaftswachstum steigern würde. Die Wissenschaftler an Bord der ISS sollen durch Untersuchungen und Experimenten im Weltraum die naturwissenschaftlichen Prozesse auf der Erde besser verstehen lernen.
(Die internationale Raumstation ISS / Quelle : www.urbin.de)
(NASA-Aufnahmen der ISS)
Die Technik der ISS
"Die fertige ISS wird 88,4 m lang sein, die 108,5 m langen Sonnensegel mit Solarzellen liefern die Energie, indem sie Sonnenenergie in Elektrizität umwandelt. Wenn sich die ISS im Schatten der Erde befindet, verbraucht sie die zuvor entstandene Energie, die in Batterien gespeichert wird. Die ISS verbringt auf jeder Umrundung bis zu 36 Minuten im Erdschatten, zweimal pro Umlauf wird auf Batterie umgeschaltet. Da viele Maschinen der ISS einen regelmäßigen Energiefluss benötigen ist diese Entwicklung des Systems nicht unkompliziert. Das elektrische Feld, welches um die Sonnensegel existiert, muss zudem isoliert werden, da die Astronauten bei eventuell anfallenden Außenarbeiten einen Stromschlag bekommen würden.
Das Destiny-Modul ist für die amerikanische Raumfahrtforschung das wichtigste Modul. Es bietet Platz für viele Steuerungsmodule, die für Experimente oder Steuerungseinheiten verwendet werden können. Im Labor werden besonders viele Experimente auf den Gebieten Weltraumforschung und Technologie durchgeführt. Das Modul ist rund 15 t schwer, 4,3 m breit und ähnelt einer großen Aluminiumdose. Innen besteht es aus 24 Nutzlastschränken, die für die Lebenserhaltungssysteme gedacht sind. Ein waffelförmiges Muster verstärkt die Außenwand, die aus Aluminium aufgebaut ist.
Zudem verfügt die ISS über einen 600 Millionen Dollar teuren und 1650 kg schweren Roboterarm, der an der Station befestigt ist und per Kran von den Menschen an Bord gesteuert wird. Er ist seit dem Jahr 2001 auf der ISS und erledigt dank seiner Beweglichkeit viele Arbeiten, deshalb bleiben den Astronauten die aufwändigen und gefährlichen Außenarbeiten immer öfters erspart."1
(Das Destiny-Modul der ISS / Quelle : www.wikimedia.de)
(Die Sonnensegel der ISS / Quelle : www.thomasfroesch.de)
(Der Roboterarm der ISS / Quelle : www.wdrblog.de)
Die Zukunft der ISS
Seit 2003 stockt der Aufbau der Internationalen Raumstation. Dies hat zur Folge, dass sich an Bord der ISS anstatt sechs nur drei Leute aufhalten. Und diese sind dann zu allem Überfluss auch noch mit der Beseitigung der Störungen beschäftigt, sodass keine Zeit für ernsthafte Forschungen übrig bleibt.
Zudem weist die Raumfahrt in Russland einen großen Geldmangel auf, daher kann das russische Segment, dass eigentlich 2010 für die Montierung vorgesehen war, erst 2015, wo das Projekt eigentlich schon zu Ende sein soll, fertiggestellt werden.
Desweitere fehlen wichtige eingeplante Finanzmittel, eine Umsetzung der geplanten wissenschaftlichen Programme und Entwicklungen (z.B. die Herstellung von Medikamenten oder Werkzeugen) kann somit nicht stattfinden.
Ein weiteres Problem ist der Transport des Personenverkehrs, da momentan kein US-Shuttle an die ISS dockt ist das russische Sojus-Raumschiff für den Transport zuständig, da aber maximal drei Astronauten in das Shuttle hineinpassen wird es unmöglich sein die Astronautenanzahl an Bord der ISS zu erhöhen. Deshalb plant Russland einen Bau eines neuen Shuttles, dass sechs Personen Platz gewähren würde. Jedoch ist aufgrund des Geldmangels unklar, ob dieser Plan wirklich umgesetzt werden kann.
Aufgrund des momentanen Entwicklungsstillstandes der ISS lassen die Amerikaner zudem schon jetzt verlauten, das man die Kooperation mit den anderen Ländern 2015 beenden und man in der Zukunft wieder auf eine eigene Raumstation setzen wird. Die Zukunft der ISS ist also momentan mehr als ungewiss. Aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel ist es für mich daher nicht unwahrscheinlich, dass das Projekt schon vor 2015 frühzeitig eingestellt wird. Dies wäre insbesondere für die Russen ein Desaster, da diese in den letzten Jahren die Technik der Raumfahrt komplett auf die ISS ausgerichtet und eine Unmenge von Geld investiert haben.
_________________________
1) Diesen Text habe ich aus einem anderen Buch zusammengefasst (vgl. Die internationale Raumstation ISS von David Jefferis, 6-24)
Allgemeines
Unsere Texte findet ihr unter unserem Namen.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.
Falls euch etwas zu kurz geraten ist, schaut mal ins Glossar. Vielleicht steht es da ja ausführlicher.